Studierendenhaus

Braunschweig
Studierendenhaus

Tragwerksplanung, Sonderkonstruktion  Leistungen

Gustav Düsing & Max Hacke  Architekt

Ressoureceneffizientes Tragwerk für eine moderne Lernlandschaft in einem wandelbaren Raum.

Projekt

Der Neubau des Studierendenhauses an der Technischen Universität Braunschweig wird als multifunktionaler Raum verstanden und bietet auf über 1.000 m² Platz für 160 Arbeitsplätze zum Lernen und Aufenthalt. Der zweigeschossige Grundriss wird ohne massive Wände ausgebildet und lässt viel Flexibilität zu. Durch die offene Auslegung der geforderten Programmpunkte kann dieser so auf sich ändernde Anforderungen reagieren. Nur der Kern zeigt geschlossene Bereiche, hier werden Teeküche, Sanitärbereiche, Schließfächer und ein Seminarraum untergebracht.

Eine materialsprarende, filigrane Stahlkonstruktion mit leichten Deckenelementen und eingespannten Stützen

Stahltragwerk
Die Konstruktion besteht aus einem filigranen Stahltragwerk mit einer umlaufend transparenten Glasfassade. Die Stahlhohlprofile der Stützen und Träger haben Abmessungen von 10x10cm und bilden ein gleichteiliges Raumtragwerk. Die Decken werden aus leichten Brettsperrholzelementen zwischen den Trägern eingehängt. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über Verstrebungen, die in die funktional erforderlichen Wandbereiche eingelassen werden. Elektrische Leitungen und Steckdosen werden in die Hohlprofile integriert und die Fügung aller Bauteile erfolgt durch versteckte Verschraubungen.

Kreislauffähigkeit der Konstruktion als zentraler Bestandteil der Planung

Nachhaltigkeit
Das innovative Tragwerkskonzept zeichnet sich durch eine hohe Ressourcen- und Emissionseffizienz sowie Kreislauffähigkeit, die sich insbesondere in der Reversibilität des Primärtragwerks widerspiegelt, aus. Alle Bauteile sind leicht entfügbar und können nach der Lebenszeit des Gebäudes in gleicher oder variierter Kombination wieder¬ bzw. weitergenutzt werden. Auch kann das modular entwickelte Tragsystem leicht erweitert, reduziert oder ergänzt werden. Bereits zu Beginn der Planung wurde die Möglichkeit einer zukünftigen Wiederverwendung des Gebäudes und der Bauteile berücksichtigt und in sämtlichen Planungsschritten als Entscheidungsgrundlage herangezogen. Damit das Studierendenhaus wiederverwendet werden oder als Materiallager der Zukunft fungieren kann, muss jedes Bauteil leicht und rückstandsfrei demontierbar sowie hinsichtlich mechanischer und konstruktiver Eigenschaften eindeutig identifizierbar sein. Aus diesem Grund ist das Tragwerk als leicht fügbare und vollständig zerstörungsfrei trennbare Konstruktion nach dem Prinzip „Design for Disassembly“ entwickelt.

Projektdaten

Bauherr Land Niedersachsen

Architekt Gustav Düsing & Max Hacke

Fertigstellung 2022

Projektdaten BGF 1.000 m²

Leistungen Tragwerksplanung, Sonderkonstruktion

Awards Deutscher Architekturpreis 2023