Harvard University SEC Complex

Boston, MA

Fassadenplanung, Sonderkonstruktion Leistungen

Behnisch Architekten, Boston Architekt

Universitätsgebäude der Harvard University mit vier Hauptfassadentypen, darunter das weltweit erste hydrogeformte Beschattungssystem aus Edelstahl

Projekt

Der neue Science and Engineering Complex (SEC), ein Universitätsgebäude auf dem stetig wachsenden Allston Campus der Harvard University in Allston im Bundesstaat Massachusetts, vereint verschiedene Ingenieursstudiengänge unter einem Dach. Das Gebäude setzt neue Maßstäbe in der Energieeffizienz. Durch ausgefeilte Fassadensysteme, natürliche Belüftung sowie eine geometrisch optimierte Verschattung wurde eine wesentliche Reduzierung des Energie- und Ressourcenbedarfs erreicht. Die Fassade schützt das Innere vor Überhitzung und lenkt gleichzeitig Tageslicht in den Raum hinein.

Hocheffiziente Fassade mit natürlicher Belüftungund geometrisch optimierten innovativen Verschattungselementen

Konstruktion Fassade & Herstellung Verschattungselemente

Die Hauptfassade des Gebäudes besteht aus einer teilvorgefertigten Stahlverglasung mit Dreifachisolierglas und einem externen vorgesetzten Verschattungsscreen. Die Struktur der Verschattungskonstruktion besteht aus Zugstäben, welche durch Federmechanismen auf einem Vorspanniveau von rund 10 KN gehalten werden und geschossweise über Windnadeln Horizontalkräfte an die Primärstruktur abgeben. An den Zugstäben sind Hydrogeformte Edelstahlpaneele mit Blechstärken von 1,2mm befestigt. Je nach Himmelsrichtung kommen unterschiedliche Geometrien zum Einsatz.

Vorgespannte Zugstabkonstruktion mit Federmechanismus und Windnadeln

Fassadenstatik

Die Zugstabkonstruktion wird auf einem Vorspanniveau von rund 10 kN gehalten. Spiralfedern am oberen Ende der Zugstäbe ermöglichen eine Reduktion der Vorspannung um ca. 50 %, da sie Temperaturausdehnungen und Rohbauverformungen ausgleichen. In statischen Modellen wurden Verformungen und Eigenfrequenzen untersucht, die später an einem Performance-Mockup überprüft und mit den Berechnungen abgeglichen wurden. Die Verschattungselemente selbst wurden ebenfalls statisch untersucht und in einem iterativen Prozess so optimiert, dass die Form der hydrogeformten Paneele möglichst steif wurde.