Konzerthaus

München
Konzerthaus

Fassadenplanung, Sonderkonstruktion  Leistungen

Cukrowicz Nachbaur Architekten  Architekt

Zwei Konzertsäle hinter einem gläsernen Kleid

Projekt

Im Werksviertel, einem aufstrebenden kreativen Viertel im östlichen Teil der Münchner Innenstadt, ist der Entwurf für das neue Konzerthaus München lokalisiert. Mit exzellenter Akustik in zwei Konzertsälen, spektakulärer Architektur und einem zukunftsweisenden künstlerischen Profil ist es als Zentrum für gemeinsames Musikerleben geplant. Mit einer gläsernen Fassade, die als Projektionsfläche das Innenleben des Gebäudes nach außen trägt, lädt der Entwurf alle zur Teilhabe an Kunst und Kultur ein. Das Gebäudekonzept verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeit-Energieeffizienz, Langlebigkeit und der verantwortungsvollen Nutzung von Ressourcen sind die zentralen Leitlinien.

Die innere Fassadenebene wird durch eine technisch optimierte Elementfassadenkonstruktion hinter einem Verschattungssystem aus Glaslamellen ausgebildet

Konstruktion innere Fassadenebene
Die innere Fassade, auch als "Wetterfassade" bezeichnet, bildet eine von zwei Fassadenebenen und ist optimal auf ihre unterschiedlichen Nutzungen ausgelegt: In den öffentlichen Bereichen und Büroflächen gewährleistet ihre Transparenz eine maximale Tageslichtnutzung und eröffnet weite Ausblicke, während in den Bereichen des Konzertsaals, der Technikflächen und sonstigen Funktionsräumen eine opake Gestaltung für die notwendige Abschirmung sorgt. Um höchste Transparenz zu erzielen und gleichzeitig den strengen Anforderungen an Schallschutz und Sonnenschutz zu entsprechen, wurde die innere Fassadenebene als state-of-the-art Closed-Cavity-Fassade in elementierter Bauweise geplant.

Die äußere Fassadenebene umhüllt das Gebäude als gläsernes Kleid und bildet eine Projektionsfläche für die Nutzungen im Innenraum

Konstruktion äußere Fassadenebene
Die äußere Fassade des Gebäudes, als "gläsernes Kleid" bezeichnet, bildet die zweite Fassadenebene. Diese Ganzglaskonstruktion besteht aus Glas-Lamellen und Edelstahl-Verbindungsknoten, die geschossweise an horizontalen Stahlträgern befestigt sind. Durch bedruckte und beschichtete Oberflächen unterstützt das gläserne Kleid die Verschattungs-Performance der gesamten Fassade. Gleichzeitig schafft es ein homogenes Erscheinungsbild, das die Grenzen zwischen opaken und transparenten Bereichen der inneren Fassade verwischt und die inneren Nutzungen diffus erkennbar macht. Bei Dunkelheit dient die Fassade zudem als Projektionsfläche für eine künstlerische Lichtinstallation, die das Leben der Innenräume nach außen hin sichtbar macht.

Mithilfe von Simulationen wurde die Ganzglaskonstruktion statisch und bauphysikalisch optimiert

Strahlungsanalyse und statische Simulationen
Für die Konzeptentwicklung der Fassade wurden überschlägige Radiationssimulationen durchgeführt, um Bereiche mit hoher Solarstrahlung auf der Fassadenoberfläche zu identifizieren. Diese Analysen unterstützten die Konzeptfindung bei der Integration von Photovoltaik und der Planung von Verschattungselementen. Zusätzlich wurde eine winkelabhängige Solarradiationssimulation eines detaillierten Fassadenmodells erstellt, um die Verschattungs-Performance des gläsernen Kleides mit verschiedenen Oberflächenvarianten in der Whole-Building-Simulation der Bauphysikfachplanung präzise abzubilden. Um die statische Machbarkeit der Konstruktion zu prüfen, wurde die Performance durch dreidimensionale FE-Modellierung simuliert.

Projektdaten

Bauherr Staatliches Bauamt München 1

Architekt Cukrowicz Nachbaur Architekten

Leistungen Fassadenplanung, Sonderkonstruktion

Awards Wettbewerb 1. Preis