Anbau Frauenklinik Universitätsklinikum

Tübingen
Anbau Frauenklinik Universitätsklinikum

Tragwerksplanung  Leistungen

Tiemann-Petri Koch  Architekt

Anbau der Frauenklinik an das Universitätsklinikum Tübingen in einer Holz-Hybridkonstruktion

Projekt

Mit dem geplanten Anbau an die bestehende Frauenklinik soll das Mutter-Kind-Zentrum des Universitätsklinikums Tübingen mit einer Fläche von rund 7.500 Quadratmetern erweitert werden. Der fünfgeschossige Neubau mit vollständiger Unterkellerung soll in einer Mischbauweise gebaut werden. Die beiden erdberührten Geschosse sind als Stahlbetonkonstruktion und die oberirdischen Geschosse als eine Holz-Hybrid-Konstruktion geplant. Der nachhaltige Gebäudeentwurf mit fast quadratischem Grundriss bietet sich für den wirtschaftlichen Einsatz vorgefertigter Holzbauelemente sehr gut an.

5-geschossige Holz-Hybridkonstruktion in der Erdbebenzone 3

Konstruktion Tragwerk
Die hölzerne Mischkonstruktion der Obergeschosse setzt sich aus einer Holzskelett- und Holzschottenbauweise zusammen. Der Grundriss wird in ein Tragraster von 4 x 8 m aufgeteilt, dabei überspannen Holz-Beton-Verbunddecken mit einer maximalen Spannweite von 8 m die Regelgeschosse. Die 22 cm starken BSP-Deckenelemente werden in einer Breite von 2 m mit Kerven vorgefertigt und erhalten nach dem Einhub eine 12 cm starke Ortbetonergänzung. Die Dachdecke wird ebenfalls als Holz-Beton-Verbund-Decke gebildet. Zum Teil kommen auch massive lastabtragende Brettsperrholzwände zum Einsatz. Die Skelettkonstruktion wird durch Brettschichtholzträger, deckengleichen Stahlträgern und trapezförmige Verbundträgern (DELTABEAM®) als Durchlaufträger komplettiert.

Emissionseffiziente Holz-Hybridkonstruktion

Nachhaltigkeit
Die Emissionseffizienz der Holzhybridkonstruktion konnte durch die Gegenüberstellung mit einem strukturgleichen Gebäudezwilling in Stahlbetonbauweise quantifiziert werden: Die Verwendung von Holz und der Einsatz von CO2-reduzierten Betonen mit CSC-Level 2 bzw. 3 Anforderungen resultiert in erheblichen Einsparungen des Treibhauspotenzials. Um eine langfristige Nutzung des Anbaus zu ermöglichen, wurde die Option einer Aufstockung mitgeplant. Für eine zukünftige Wiederverwendung der Bauteile wurde ein Demontagekonzept für die Holz-Beton-Verbund-Decken entwickelt und eine Materialdatenbank erstellt.

Projektdaten

Bauherr Vermögen und Bau Baden-Württemberg

Architekt Tiemann-Petri Koch

Leistungen Tragwerksplanung

Fertigstellung 2027